Илья Франк - Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков

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Илья Франк - Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков
Название: Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков
Издательство: -
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Год: -
Дата добавления: 6 март 2020
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Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков читать книгу онлайн

Ночная песнь странника. Из немецкой лирической поэзии XVIII, XIX, XX веков - читать бесплатно онлайн , автор Илья Франк

mehr gibt es nicht.

Durch jede Stunde —

Durch jede Stunde,
durch jedes Wort
blutet die Wunde
der Schöpfung fort,

verwandelnd Erde
und tropft den Seim
ans Herz dem Werde
und kehret heim.

Gab allem Flügel,
was Gott erschuf,
den Skythen die Bügel
dem Hunnen den Huf —

nur nicht fragen,
nur nicht verstehn;
den Himmel tragen,
die weitergehn,

nur diese Stunde
ihr Sagenlicht
und dann die Wunde,
mehr gibt es nicht.

Die Äcker bleichen,
der Hirte rief,
das ist das Zeichen:
tränke dich tief,

den Blick in Bläue,
ein Ferngesicht:
das ist die Treue,
mehr gibt es nicht,

Treue den Reichen,
die alles sind,
Treue dem Zeichen,
wie schnell es rinnt,

ein Tausch, ein Reigen,
ein Sagenlicht,
ein Rausch aus Schweigen,
mehr gibt es nicht.

Bertolt Brecht

(1898–1956)

Erinnerung an Marie A

(Воспоминание о Марии А. 70 )

An jenem Tag im blauen Mond September (в тот день, в голубом сентябре-месяце; der Mond – луна, месяц)

Still unter einem jungen Pflaumenbaum (тихо под молодым сливовым деревом; die Pflaume – слива)

Da hielt ich sie (там я держал ее; halten), die stille bleiche Liebe (тихую, бледную возлюбленную: «любовь»)

In meinem Arm (в моих объятиях; der Arm – рука) wie einen holden Traum (как чудный сон/как милое сновидение).

Und über uns im schönen Sommerhimmel (а над нами, в прекрасном летнем небе; der Sommer; der Himmel)

War eine Wolke, die ich lange sah (было облако, которое я долго видел/на которое долго смотрел; sehen)

Sie war sehr weiß (оно было очень белым) und ungeheuer oben (и жутко высоко: «наверху»)

Und als ich aufsah (и когда я посмотрел вверх/поднял взгляд), war sie nimmer da (его уже больше не было; nimmer – больше не /разг./; da – тут; там; dasein – быть тут, иметься, присутствовать).

Seit jenem Tag sind viele, viele Monde (с того дня многие, многие месяцы/луны)

Geschwommen still hinunter und vorbei (уплыли тихо вниз и мимо; schwimmen; hinunter – вниз: «туда-вниз»).

Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen (сливы, пожалуй, срублены; hauen – рубить)

Und fragst du mich (и ты спрашиваешь меня), was mit der Liebe sei (что стало с /той/ любовью/с любимой)?

So sag ich dir (так я скажу тебе): ich kann mich nicht erinnern (я не могу вспомнить)

Und doch, gewiss (и все же, конечно), ich weiß schon, was du meinst (я уж знаю, что ты имеешь в виду).

Doch ihr Gesicht (но ее лицо), das weiß ich wirklich nimmer (его я действительно не помню: «больше не знаю»)

Ich weiß nur mehr (я помню только): ich küsste es dereinst (я целовал его когда-то).

Und auch den Kuss, ich hätt ihn längst vergessen (и поцелуй тоже – я бы давно его забыл; vergessen)

Wenn nicht die Wolke dagewesen wär (если бы не было там/тогда /того/ облака)

Die weiß ich noch (его я еще помню) und werd ich immer wissen (и всегда буду помнить)

Sie war sehr weiß (оно было очень белым) und kam von oben her (и пришло сверху/с высоты).

Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer (сливы, возможно, все еще цветут)

Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind (и у той женщины сейчас, возможно, седьмой ребенок)

Doch jene Wolke blühte nur Minuten (но то облако цвело лишь минуты)

Und als ich aufsah (а когда я поднял взгляд/посмотрел вверх), schwand sie schon im Wind (оно уже исчезло/растаяло на ветру; schwinden – убывать, исчезать; der Wind).

Erinnerung an Marie A

An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.

Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
Geschwommen still hinunter und vorbei.
Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
So sag ich dir: ich kann mich nicht erinnern
Und doch, gewiss, ich weiß schon, was du meinst.
Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
Ich weiß nur mehr: ich küsste es dereinst.

Und auch den Kuss, ich hätt ihn längst vergessen
Wenn nicht die Wolke dagewesen wär
Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
Sie war sehr weiß und kam von oben her.
Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
Doch jene Wolke blühte nur Minuten
Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.

Erich Kästner

(1899–1974)

Sachliche Romanze

(Трезвый романс 71 )

Als sie einander acht Jahre kannten (когда они друг друга знали = были знакомы друг с другом /уже/ восемь лет; kennen; das Jahr)

(und man darf sagen (и, можно сказать/утверждать) sie kannten sich gut (/что/ они знали друг друга хорошо)),

kam ihre Liebe plötzlich abhanden (их любовь вдруг /куда-то/ пропала/затерялась; abhanden kommen – пропасть, затеряться),

Wie andern Leuten (как у других людей: «другим людям») ein Stock oder Hut (трость или шляпа; die Leute; der Stock; der Hut).

Sie waren traurig (они были грустны), betrugen sich heiter (вели себя/держались весело; sich betragen),

versuchten Küsse (пробовали поцелуи = старались, пытались целоваться; der Kuss), als ob nichts sei (как будто ничего не случилось: «словно ничего не было бы»),

und sahen sich an (и смотрели друг на друга; jemanden ansehen – смотреть на кого-либо) und wussten nicht weiter (и не знали, что делать дальше/были в растерянности: «не знали дальше»; wissen).

Da weinte sie schließlich (тут она наконец заплакала/расплакалась). Und er stand dabei (а он стоял рядом: «при этом»).

Vom Fenster aus (из окна; das Fenster) konnte man Schiffen winken (можно было /по/махать кораблям; das Schiff, die Schiffe).

Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier (он говорит, что уже четверть пятого: «четверть после четырех»)

und Zeit (и время = уже пора; die Zeit), irgendwo Kaffee zu trinken (где-нибудь попить кофе).

Nebenan (возле/неподалеку) übte ein Mensch Klavier (кто-то: «один человек» упражнялся на пианино; das Klavíer).

Sie gingen ins kleinste Café am Ort (они отправились в самое маленькое кафе в этом городе/месте; der Ort – место; населенный пункт, городок, местечко; gehen)

und rührten in ihren Tassen (и мешали/размешивали в своих чашках; die Tasse).

Am Abend saßen sie immer noch dort (вечером они все еще сидели там; der Abend; sitzen).

Sie saßen allein (они сидели одни/в одиночестве), und sie sprachen kein Wort (и не говорили ни слова; sprechen)

und konnten es einfach nicht fassen (и просто не могли этого понять/осознать = понять, что же случилось; fassen – хватать; вмещать; постигать, схватывать: ich kann es einfach nicht fassen! – я просто не могу это понять /как так можно, как так получилось/, это уму непостижимо!).

Sachliche Romanze

Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort

und konnten es einfach nicht fassen.

Marie Luise Kaschnitz

(1901–1974)

Vögel

(Птицы)

Ein Paar Vögel noch immer (две птицы все еще/по-прежнему = все те же две птицы; das Paar – пара, der Vogel – птица)

Aber wie ungleich jetzt (но как неодинаковы теперь; gleich – ровный; равный; одинаковый)

Einer gierig aufpickend (одна: «один» жадно клюющий/склевывающий; die Gier – жадность, алчность; picken – клевать)

Den kleinen Lebensrest (маленький остаток жизни; das Leben – жизнь; der Rest – остаток)

Im warmen Laub (в теплой листве; das Laub)

Der andere entflogen (другая: «другой» – улетевший прочь; fliegen – лететь; entfliegen – улетать, улетать /спасаясь, убегая/)

Sein klarer Schatten (ее: «его» ясная тень)

Gleitet übers Schneefeld (скользит над по снежному полю; der Schnee; das Feld)

Zieht Kreise drei (прочерчивает: «проводит» три круга; der Kreis)

Jeder ein wenig blasser (каждый /из них/ немного бледнее; wenig – мало)

Kein Schrei aus den Wolken (ни крика из облаков; der Schrei; schreien – кричать; die Wolke)

Keine Feder herab (ни пера вниз /на землю/; herab – вниз: «сюда-вниз»).

Vögel

Ein Paar Vögel noch immer
Aber wie ungleich jetzt
Einer gierig aufpickend
Den kleinen Lebensrest
Im warmen Laub
Der andere entflogen
Sein klarer Schatten
Gleitet übers Schneefeld
Zieht Kreise drei
Jeder ein wenig blasser
Kein Schrei aus den Wolken
Keine Feder herab.

Paul Celan

(1920–1970)

Todesfuge

(Фуга смерти 72 )

Schwarze Milch der Frühe (черное молоко /утренней/ рани) wir trinken sie abends (мы пьем его вечером)

wir trinken sie mittags (мы пьем его в полдень) und morgens (и по утрам) wir trinken sie nachts (мы пьем его ночью)

wir trinken und trinken (мы пьем и пьем)

wir schaufeln ein Grab in den Lüften (мы копаем могилу в воздушном пространстве, в небе: «в воздухах»; die Luft, die Lüfte; die Schaufel – лопата /совковая/) da liegt man nicht eng (там лежишь/там лежат не тесно; eng – тесный, узкий)

Ein Mann wohnt im Haus (один человек/мужчина живет в доме) der spielt mit den Schlangen (он играет со змеями; die Schlange) der schreibt (он пишет)

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